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Reine Seide, eine der ältesten bekannten Naturfasern, ist nach Jahrtausenden noch modisch hoch aktuell. Bereits vor 5000 Jahren wurden Seidenstoffen in China hergestellt. Dieses schöne und elegante Material fasziniert die Menschheit wegen des edlen Glanzes, der Leichtigkeit und Festigkeit. Die unvergleichliche Haptik begeisterte schon in der Antike die Mächtigen dieser Welt so, dass sie die Faser mit Gold aufwogen. Kaiser, Könige und auch der Klerus stellten sich in prunkvollen Seidengewändern dar, die vermögenden Damen und Herren der Gesellschaft wollten nicht auf Seidenroben verzichten.

 

Seide wird vom Kokon des „Bombix Mori“ als reine Zuchtseide gewonnen. Will man die glänzende Endlosfaser gewinnen, müssen die Kokons intakt bleiben daher werden die verpuppten Tiere mit Wasserdampf oder Mikrowellen abgetötet. Ungefähr 800 Meter Doppelfaden können von jedem Kokon abgehaspelt werden und diese ergeben die wertvolle Grège-Seide. Die wirren Anfänge in der äußeren Schicht werden zu Flockseide gekämmt und versponnen.

 

Krefeld wurde bereits im 17.Jahrhundert zum Zentrum der Seidenproduktion. Heute noch erinnert vor allem das kleine Industriemuseum Haus der Seidenkultur – ehemalige Paramentenweberei Hubert Gotzes - an die Geschichte der Seide, den märchenhaften Stoff, der über drei Jahrhunderte hinweg die Entwicklung der Stadt Krefeld, auch Stadt wie Samt und Seide genannt, prägte.

  • Quelle: Haus derSeidenkultur